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Wunderbaum ist anders

Unser zweiter Mietwagen hat keine Alarmanlage! Das heißt aber noch lange nicht, dass die Karre sonst keine Eigenheiten hätte.

Die Sonne brennt hier ja ganz schön, und weil der Wind momentan eher weiter im Norden sein Unwesen treibt (ist uns eigentlich ganz recht), ist es auch ziemlich schwül hier. Von dem her sind wir ganz happy darüber, dass die Klimaanlage gut funktioniert – wenn das Aroma aus der Lüftung nur nicht immer wieder was von totem Tier hätte.

Siggi ist gerade ja nicht so gut zu Fuß, also hatte ich ein bisschen Zeit, als sie „mal eben” ein paar Bilder machen war. Dass ich meinen Augen kaum trauen wollte, als die Motorhaube offen war, ist glatt untertrieben: Die Hohlräume um Motor, Lüftung und so weiter waren gut gefüllt mit Blättern, Ästen und sogar dem einen oder anderen Stein. Irgendeine Idee, wie der Schrott da reingekommen sein könnte? Nein? Gut, ich auch nicht. Als Siggi zurück war, war das Gröbste schon draußen (siehe oben), und ich hoffe, ich habe das erwischt, was auch immer da herumgegammelt hat.

Wäre das Auto von Ikea, würde es wohl „Möffeln” heißen. Eine Anleitung als Bilderrätsel, nach Art des schwedischen Möbelriesen, würde auch erklären, warum das Autoradio nur so schepp im Schacht steckt und außer der Antenne nichts angeschlossen war. Vielleicht ist der Plan aber auch, dass Mieter eine besondere Bindung zum Wagen aufbauen, wenn sie selbst Hand anlegen dürfen? Wer weiß. Ganz ohne Musik war ich nicht glücklich, aber Google übersetzt ja auch abfotografiertes Chinesisch und damit war es nicht mehr so schwierig, den Normstecker vom Auto mit dem Strauß bunter Kabel vom Radio zu verbinden. Um unsere eigene Musik zu hören, hätten wir eigentlich unseren FM-Transmitter benutzt, aber das Rätsel, warum der Zigarettenanzünder keinen Saft liefert, überlass ich einem Nachmieter…

Bonaire ist gut auf Fußkranke oder -faule eingestellt: es gibt einige Driving Trails, auf denen man die Gegend erkunden kann. Dabei haben wir gelernt, was man aus Kaktus sonst noch alles machen kann außer Zäune, nämlich Suppe (haben wir nicht probiert) und Likör. Den haben wir probiert, ist aber nicht so unser Ding. Der Rum aus derselben Brennerei ist da schon viel besser!

Wären wir in Stuttgart wohnen geblieben, hätten wir das Geschrei gekannt, das die Tage aus unserem Garten gekommen ist. Ein Paar Gelbscheitelamazonen saß im Baum hinterm Haus, und wir dachten erst, da hat sich irgendein Tier wo eingeklemmt und müsste befreit werden. Fürs Ohr sind sie nicht so angenehm, aber sie sehen schon schick aus! Zum Glück sind ihre Schlafbäume ganz weit weg von uns, wenn ganze Schwärme zu Sonnenuntergang dort zusammenkommen, ist das ein übler Radau. Dieses Schauspiel haben wir auch unterwegs beobachtet und gehört, kurz nachdem wir einen jungen Schopfkarakara und auch ein paar Flamingos gesehen haben.

Um Andis Frage zu beantworten: Unsere Vermieter kriegen wohl ab und zu Leguane als Poolgäste, der hier lag auf der Mauer vor unserem Zimmer (allerdings noch auf Aruba).

Normalerweise sind die Fische eher klein, denen wir beim Schnorcheln in Küstennähe begegnen. Heute aber ist ein atlantischer Tarpun an uns vorbeigezogen, der muss so zwischen eineinhalb und zwei Meter lang gewesen sein. Da bleibt einem erstmal die Spucke weg.

Zum Schluss darf’s ruhig etwas kitschig werden:

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