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Tropisch-Franken

Bisher waren wir nur im Dunkeln in Willemstad, jetzt haben wir uns die Innenstadt auch mal tagsüber angesehen.

Gott sei Dank ist mein Knie soweit besser, dass ich wieder ein bisschen mehr laufen kann. Langsam zwar, und Nils macht die neue Erfahrung, auf mich warten zu müssen, aber es geht, so lange es keine Treppen sind oder steiles Gelände. Also war gestern Stadtbummel dran. In der Markthalle haben wir ein paar Souvenirs erstanden und sonst die alten Häuser aus der Kolonialzeit bewundert.

Bisher ist es uns meistens so gegangen, dass die Abendessenszeiten in unseren Urlaubsländern irgendwie mit der Temperatur zusammenhingen: je heißer das Land, desto später das Essen. In Südeuropa muss man es ja vor 21 Uhr gar nicht erst versuchen, und auch sonst gehen die Leute bei entsprechender Hitze eher später vor die Tür. Das kommt uns Nachteulen ziemlich gelegen, wir haben eher in Franken Probleme, wo es auf dem Dorf schon mal nur zwischen sechs und acht Essen gibt. Aber trotz tropischer Hitze ist Willemstad noch schlimmer als Franken. In der Stadt ist alles auf Kreuzfahrt-Tagestouristen ausgelegt, die Läden schließen um sechs, wenn die Schiffe wieder ablegen. Die Restaurants allerdings auch, sogar die, wo "Dinner" dran steht. Da gibt es nur zwei am Hauptplatz, die ordentliche Öffnungszeiten haben, sogar der KFC nebenan hat bereits um Viertel vor neun dicht gemacht.

Als Cocktailfreunde müssen wir natürlich auf Curaçao die Destillerie besuchen, aus der "der einzig wahre" Curaçao-Likör stammt. In einem alten Landhaus wird er seit 1896 hergestellt, und nur dieser ist der Echte! Da legen sie ganz viel Wert drauf. Weil man den Namen eines Landes nicht als Markenzeichen schützen lassen kann, darf jeder seinen Orangenlikör so nennen, aber er ist dann halt nicht das Original.

Der Likör ist eigentlich farblos, aber damit er in allen möglichen Cocktails besser aussieht, wird er in fünf verschiedenen Farben eingefärbt.

In unseren Zimmern kriegen wir immer wieder tierischen Besuch. Na, wenn schon die Hasen nicht hier sind, dann halt zur Abwechslung ein Skorpion im Bad, eine Katze, die scheppernd nachts gegen die Holztür springt, balzende Anolis auf dem Baum vor dem Haus und ein Huhn, das uns jeden Morgen auf der Terrasse besuchen kommt.

Da es mit dem Laufen wieder besser geht, kann ich auch mal zwischendurch aussteigen und fotografieren, während Nils glücklich im Auto sitzen bleibt und Musik hört 😀.

1 comment

...gehen die Einheimischen nicht Essen? Die Häuser aus der Kolonialzeit vermitteln einbischen das Flair das ich erwarte wenn ich an die Karibik denke --außer natürlich Sandstrand und Palmen, bunte Vögel und Coctails und Captain Jack Sparrow ;-)) ... konntet ihr verschieden Sorten des Curacau probiern - ich meine verschiede Jahrgänge - oder gibt es das nicht? Schön, dass du wieder besser laufen kannst - es hört sich allerdings so an, als wenn du um eine Arthroskopie nicht herum kommst. Leider! Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit - wielange seid ihr noch unterwegs?

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