Eigentlich hat der Urlaub erst jetzt richtig angefangen. Wir sind aus der Hauptstadt draußen, die nichts für uns Interessantes zu bieten hat. Viel Verkehr, schwieriges Parken und Lärm überall, da jedes Restaurant und jeder Laden seine Musik so laut aufdreht, dass er den Nachbarn übertönt. Uns hat ein Abend auf der Suche nach was zu Essen und einem Geldautomaten schon gereicht.

Das Parksystem ist ein bisschen schwierig, man muss überall Parkscheine haben, die man aber nur in bestimmten Läden kriegt, die wir nicht kennen. Man kann sich auf private Parkplätze verlegen, was ganz ok ist, oder die Plätze von Geschäften nutzen, wenn man da einkauft. Ist aber auch nur bedingt praktikabel. Wir haben zum Beispiel auf dem privaten Parkplatz 1000 Colones für eine Stunde bezahlt, daneben im Eisladen gab es eine Stunde Parken wenn man mindestens 15000 Colones ausgibt... das sind ca. 25€. Ganz schön viel Eis.

Gestern haben wir uns dann aufgemacht Richtung Regenwald, wobei wir erstmal einige höhere Berge überqueren mussten. Das war dann schon der Nebelwald, der in den höheren Lagen wächst.

Wir haben 2 Nächte im Tirimbina Rainforest Biological Reserve gebucht, wo wir in den Regenwald eintauchen wollen. Deswegen haben wir auch zwei Touren gebucht, eine Nachttour und eine Schokoladentour. Ratet mal, wer von uns welche wollte 😉. Aber um es gleich zu sagen, beide waren wirklich toll.

Um von der einen Flussseite, auf der die Hütten liegen, auf die andere Flussseite zu kommen, wo das Regenwaldgebiet liegt, muss man Costa Ricas längste Hängebrücke überqueren. Ist echt cool, allerdings nix für empfindliche Mägen. Da kann man ganz schön seekrank werden, vor allem, wenn mehrere Leute gleichzeitig drübergehen.

Der Führer bei der Nachttour war phänomenal. Er hat uns erklärt, dass 90% aller Tiere im Regenwald nachtaktiv sind. Wenn man sie nur finden würde im Dunkeln, könnte man sich gar nicht satt sehen. Mit Taschenlampen ausgerüstet sind wir dann mal los, er hat sagenhaft viele Tiere in der kompletten Dunkelheit aufgespürt, oft nur in den Wald geleuchtet und irgendwelche Augen reflektieren gesehen. Mit seinem Nachtsicht-Fernrohr konnten wir dann sogar Spinnen sehen, die oben in den Bäumen gesessen sind.

Hier kommt mal die Galerie der Nachttiere, süße und welche, die sicher nicht jeder süß findet 😉:

Außerdem haben wir noch eine Froschgalerie. Viele sind auch nachtaktiv, und obwohl manche nur fingernagelgroß sind haben wir einige gefunden. Der Rest ist offenbar regenaktiv, heute hat es unglaublich viel geregnet, und da springen sie überall rum. Hätte auch nicht gedacht, dass mal Pfeilgiftfrösche auf unserer Terrasse spazierenhüpfen würden.

So, und jetzt kommen wir noch zu unserer Schokoladentour. Wieder rüber über die Schaukelbrücke, eine halbe Stunde durch den Regenwald gewandert, und dann bei einer kleinen Kakaopflanzung rausgekommen. Dort konnten wir Kakaofrüchte bewundern und dem Führer bei der Herstellung von Schokolade zusehen. Kakaobohnen sammeln, fermentieren lassen, trocknen, rösten, mahlen... und schon kann man Kakao daraus kochen. Natürlich original ohne Zucker, das muss man dann schon mögen. Nach und nach hat er aber weitere Zutaten hinzugefügt, Zucker ("Sugar changes a lot of things") und Sachen zum Aromatisieren wie Vanille, Chili, Pfeffer, Salz und Rum. Das konnte jeder selber machen und sich seine eigene Mischung kreiren. Und immer wieder probieren, heiß und flüssig, wie Schokoladenfondue... bis man nicht mehr kann.

Auf dem Weg haben wir noch mehr coole Tiere entdeckt:

Auf jeden Fall gibt's nicht nur was für die Augen, sondern vor allem auch für die Ohren. Alle Tiere hier wollen Dich wach halten, Vögel, Frösche und vor allem super laute Zikaden führen ein mega Dschungelkonzert auf.