Tuesday, September 29, 2020
Deich, Schafe, Wind
Heute ist das erste Mal seit Freitag die Sonne wieder hervorgekrochen, damit war es Zeit für eine Radtour.
Heute ist das erste Mal seit Freitag die Sonne wieder hervorgekrochen, damit war es Zeit für eine Radtour.
Was man ja an der Nordsee unbedingt machen muss ist Wattwandern. Also haben wir uns heute trotz ziemlich herbstlicher Kälte auf den Weg gemacht.
Nachdem sich die Auswahl erreichbarer Reiseziele wieder rasant verkleinert und wir nach dem Urlaub nicht nochmal Zeit für Quarantäne haben, ist unsere Wahl dieses Jahr auf die Nordsee gefallen. Und da wir schon mal dabei sind, einmal quer durch Deutschland zu fahren, wollten wir gleich noch zwei Sachen mitnehmen, die wir schon länger mal sehen wollten, für die sich extra hinfahren aber irgendwie auch nicht lohnt.
Heute haben wir Kompasstermiten kennengelernt. Die bauen ihre Haufen nicht so dick mit Säulen in alle Richtungen wie die Spinifextermiten, sondern als flache Bretter, die genau in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind. Nils hat das mit dem Kompass vom GPS-Gerät überprüft...oder andersherum: Der Kompass musste nämlich bei jedem Haufen neu kalibriert werden, die Bauten haben dann bestätigt, dass es geklappt hat. Das machen die wohl so wegen der Hitze, damit während des Tages am wenigsten Fläche senkrecht der Sonne ausgesetzt ist.
Wenn uns jetzt jemand fragen würde, wie es uns geht, wäre die Antwort fast stündlich eine andere. Die Stimmung schwankt, zwischen wunderschön und total kacke haben wir in den letzten Tagen alles erlebt.
Wir haben mittlerweile das Red Center verlassen und sind auf dem Weg nach Norden. Plötzlich ist es auch wieder heiß, der Himmel ist blau und die Felsen rot.
Das hier wird länger, der letzte Fleck mit Zugang zum Internet ist schon ein paar Tage her.
Ihren Chauffeur hat Miss Daisy im Outback nicht etwa, weil sie den Wagen rückwärts eine Terrasse tiefer beim Nachbarn „geparkt“ hat, sondern damit ihr nichts von der Aussicht entgeht und wir wenigstens ein paar Fotos von den Fahrten mit nach Hause bringen. Ganz im Gegensatz zum Film würde das äußere Erscheinungsbild unseres Toyotas ziemlich davon profitieren, wenn Siggi die ganze Zeit über am Steuer sitzen würde: dann wäre der Matsch nämlich noch dort, wo er hingehört, also auf der Straße.
Alle, die sich gefreut hatten, zur Abwechslung was aus der Stadt zu hören, muss ich leider enttäuschen. Wie andere australische Städte auch ist Brisbane an sich nicht besonders sehenswert. Es gibt eine Downtown mit Hochhäusern am Fluß, Einkaufsstraßen, die alle gleich aussehen, und dazwischen eine Hand voll alter Gebäude, die völlig eingebaut sind von den neuen.
Wir sind eigentlich noch nicht mal ganz in der Mitte, aber wir verabschieden uns bald von der Ostküste.
Bisher waren wir dem Irrglauben erlegen, das Wasser am Great Barrier Reef wäre warm, ist schließlich ein tropisches Korallenriff. Dafür würden ja unsere 3mm-Neoprenanzüge reichen. Dieses tropische Gewässer hier rund um Lady Elliot Island hat aber nur 21°C, was gefühlt nahe der Frostgrenze ist, wenn man eine Stunde drin verbracht hat.