So, jetzt haben wir seit 2 Tagen unser Spaceship nicht mehr (schnief!). Der Wicked ist schon ein Abstieg, aber das haben wir vorher geahnt.

Nur haben sich jetzt schon fast alle Gerüchte über diese Firma bestätigt. Erstens mussten wir über 2 Stunden auf die Karre warten. Zweitens ist sie schon länger nicht mehr geputzt worden, drittens völlig leer (Kühlwasser, Tank, Innenausstattung-sogar Tisch und Vorhang fürs Rückfenster mussten wir extra anmahnen, Bettzeug gab's gar keins). Den ersten halben Tag haben wir mit Einkaufen verbracht um die Kiste reisefertig zu machen.

Wir haben dann den ersten Tag unserer großen Herausforderung gemeistert, nämlich die ersten 700km auf dem Weg durch ca. 2200km Outback und durch die Nullarbor Plain.

Das ist die unvermeidliche Strecke auf dem Weg in den Westen, die vor allem jetzt im Sommer auch den Australiern Respekt einflößt. Alle die wir treffen warnen uns nur ja genug Vorräte an Wasser, Essen, Sprit usw. mitzunehmen.

Nachdem wir die ersten 2 Wochen ständig gefroren haben, haben wir dafür gestern den heißesten Tag seit ca. hundert Jahren gehabt. Und die Klimaanlage in dem blöden Wicked ist offensichtlich nur halb so groß wie das Auto, sie ist heillos überfordert. Die Sonne knallt erbarmungslos den ganzen Tag aufs Dach, da geht nix mehr. Unser Thermometer hat außen 46°C und innen 49°C angezeigt. Es war unerträglich, so 'ne Hitze habe ich noch nicht erlebt.

Zum Glück liegt dort auch noch mal ein Ort, in dem wir übernachtet haben, denn zu allem Überfluss mussten wir am zweiten Tag von "Australia's Greatest Roadtrip", wie die Strecke hier genannt wird, erst noch eine Werkstatt-Odyssee hinter uns bringen. Bevor wir uns auf den Weg gemacht haben, wollten wir nochmal am Auto checken, was man so checken kann (man weiß ja nie bei Wicked) und ab dann kommt echt "a whole lot of nothing", wie sich ein Trucker gestern Abend so treffend ausgedrückt hat. Und siehe da, nicht nur das Kühlwasser (schon wieder), sondern auch das Getriebeöl zeigt Ebbe. Da haben wir Schiss gekriegt und sind zur Tankstelle, die haben uns in die Werkstatt geschickt, die wiederum zum Autozubehörladen, um neues Getriebeöl zu kaufen. Das ist dann nahezu vollständig unten wieder rausgelaufen. Als nächstes haben wir schon ziemlich entnervt Roadside Assistance angerufen, die haben dann aber zum Glück ziemlich schnell einen Mechaniker organisiert, der zu uns gekommen ist. Das End vom Lied ist, dass das Rohr, was vom Meßstab und Einfüllstutzen zum Behälter geht, gebrochen ist. Super. Der Messstab steckte also nicht im Behälter, sondern ist durch den Bruch nach außen gestanden, deshalb also auch völlig trocken gewesen. Der Mechaniker meinte, damit könne man aber trotzdem fahren, das sähe auch nicht neu aus, soweit würde die Flüssigkeit nicht hochsteigen. OK, da wir sowieso keine andere Wahl haben, tun wir das halt. Gott sei Dank war es nix schlimmeres, wir haben schon vermutet, dass wir einen Getriebeschaden hätten, dann hätten wir hier 4 Tage festgesessen. Hier ist wieder mal bis zum 3. Januar Feiertag.

Der zweite Tag lief dann ab mittags, als wir endlich losfahren konnten, allerdings um Klassen besser als der erste. Der Wind hat sich gedreht und kam nicht mehr aus der Wüste, sondern vom Meer. Da war es dann gleich 15 Grad kühler, auch im Auto nicht über 35°C. Das ist ein Riesenunterschied!

Mehr gab's nicht zu sehen, und ein wirkliches Etappenziel auch nicht. Also haben wir Silvester auf einem Parkplatz am sagenhaften Eyre Highway verbracht, bei Wasser und Spekulatius. Man kann sich aufgrund der Wetterlage noch nicht mal was kochen, es herrscht Total Fire Ban. Das gilt auch für Gaskocher. Prost Neujahr!