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Fool me once, shame on you, fool me twice...

Man sollte meinen, wir hätten es mittlerweile gelernt, kein Essen unbeaufsichtigt in der Gegend rumliegen zu lassen. Nachdem uns eine Möwe vor einer ganzen Weile schon mal ein 150 Gramm schweres Steak fertig gegrillt vom Teller geklaut hat (wir haben es natürlich zurückgeklaut), hat uns heute während wir das Frühstücksgeschirr abgespült haben eine Krähe die letzten zwei Scheiben Pumpernickel aus der Packung gezogen. Eine hat sie wohl behalten, die zweite lag angebissen im Gebüsch. Mal sehen, ob wir draus lernen.

Außer Viehzeug hatten wir auch endlich mal wieder eine Menge Menschen um uns rum, denn wir sind mittlerweile im Großraum Perth aufgeschlagen. Und da das vermutlich die letzte Stadt auf unserem Weg ist, die diese Bezeichnung auch verdient, haben wir den ganzen gestrigen Tag mit Shopping verbracht und abends das verpasste Silvesterdinner nachgeholt. Man kann in Australien echt gut essen... wenn man weiß, wo. In Fremantle ist das recht einfach, aber anderswo gibt's meist entweder Fast Food oder man wird als Normalsterblicher mit Normalsterblichen-Kleidung nicht reingelassen (oder man findet nix).

Australische Brauereien scheinen ihrem Bier alleine nicht ausreichend Unterhaltungswert beizumessen. Das mag in den meisten Fällen (wo sie sich an amerikanischer Großbraukunst orientieren) auch stimmen. Warum sie allerdings ausgerechnet in die Kronkorken von Carlton Draught Quizfragen reingedruckt haben, ist mir ein Rätsel, wo das doch sogar einem mitteleuropäisch-verwöhnten Gaumen mundet. Vermutlich lässt sich damit irgendein beknacktes Trinkspiel machen, dafür hab ich in diversen Souvenirläden eine vierbändige Buchreihe rumstehen sehen.

Ach ja, aufgrund mehrfacher Nachfrage: Wir sind im Moment in Perth in Westaustralien, also etwa 2700 Kilometer Luftlinie vom nächsten Flutgebiet in Queensland entfernt. Das ist in etwa so weit wie von Stuttgart bis an die türkisch-irakische Grenze und dazwischen liegt ein Kontinent, der so trocken ist, dass etwa drei Viertel seiner Flüsse verdunsten, bevor sie das Meer erreichen. Aber das nur, damit wir unserem Bildungsauftrag gerecht werden, gell Andi ;-).

So, trotz schneller Verbindung mach ich jetzt Schluss, Siggi ist vom Frühstückseinkauf zurückgekommen und danach müssen wir schon wieder weiter in unbesiedeltere Gegenden. Bis demnächst, mit vermutlich wieder mehr Natur, so es die Netzabdeckung erlaubt.

2 comments

Danke für die Bildungsinformation! Ich freue mich schon auf das Shoppingergebnis. Ich hoffe, ihr konntet den Frühstückseinkauf wenigstens diesmal erfolgreich gegen die Bestien aus der Luft verteidigen???

Gerade habe ich in den Nachrichten gesehen, dass bei Perth große Waldbrände sind (Waldbrand, nicht Weinbrand, also Vorsicht)

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