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Der Zoo ist ausgebrochen!

Heute war Tiertag... wir hätten nie im Leben erwartet wirklich so viele der hier lebenden wilden Viecher zu Gesicht zu kriegen. Wir sind immer noch ganz geplättet.

Wir wollten zum Maligne Lake, um einen Elch zu sehen - das haben wir nicht. Aber auf dem Weg dahin hat uns auf einem Parkplatz eine kleine Herde Dickhornschafe überfallen. Die haben jedes Auto untersucht, und bei einem (zum Glück nicht bei unserem) dann gefunden, was sie wohl haben wollten. Fragt nicht warum, aber offensichtlich schmeckt ihnen Schmierfett besonders, denn sie haben fein säuberlich alle Anhängekupplungen und, soweit sie drangekommen sind, die Achsen abgeschleckt. Um die Ölflecken auf dem Asphalt haben zwei sogar regelrecht gerangelt.

Und dann...auf dem Weg zum Moose Lake...ein leibhaftiger Grizzly! Wir wollten gerade vom Hauptweg auf einen kleinen Trail abbiegen als sich etwa fünf Meter neben uns eine kleine Kiefer bewegt hat. Natürlich musste ich auch noch gucken, was da los ist, hab' irgendwie an nix Böses gedacht. Es war ein Grizzly beim Beerenfressen, der sich Gott sei Dank nicht für uns interessiert hat. Er ist einfach weitergewackelt, und wir konnten erst gar nicht glauben, was wir gesehen haben. Ist schon ein mulmiges Gefühl, aber als wir erst mal ein paar Meter weggeschlichen sind und er immer weiter gefressen hat konnten wir tolle Fotos machen:

Wir haben dann eine uns alleine entgegenkommende Japanerin, die gerade in die Richtung des Bären wollte, abgelenkt auf unsere Tour, weil man ja in Bärenland nur zu Mehreren und laut unterwegs sein soll, um die Bären nicht zu überraschen. Ein paar Minuten später kam noch ein Ehepaar des Wegs, die auf dem Rückweg zum Parkplatz waren. Nach einer halben Stunde kamen die dann allerdings den Rundweg wieder zurückgelaufen und wollten es in die andere Richtung zu ihrem Auto probieren. Der Bär hat den Weg zum Parkplatz blockiert. Wir haben es von der anderen Seite dann geschafft, und als wir schon beim Auto waren, ist er doch tatsächlich nochmal aufgetaucht und hat sich seelenruhig beobachten lassen! Das war wirklich unglaublich.

Auf dem Rückweg konnten wir noch ein paar kleine Pfeifhasen sehen (und hören, die tragen ihren Namen zurecht). Schon völlig überwältigt von allen Eindrücken zurück in Jasper dann aber noch ein Highlight: Die Wapiti-Hirsche haben gerade Brunftzeit, und da sind sie besonders aggressiv, da wird überall davor gewarnt man solle doch ja nicht zwischen einen Hirsch und sein Harem geraten. Wir haben auf einer Wiese neben der Straße einen riesigen Hirsch und ein paar Kühe gesehen. Der Hirsch hat ein ziemlich eindrucksvolles Spektakel veranstaltet, so mit scharren, mit dem Geweih Äste hin und her schmeißen und kräftig röhren. Klingt übrigens gar nicht nach so einem Riesenvieh, das hätte ich eher eine Oktave tiefer vermutet. Na ja, auf jeden Fall war da irgendwo hinter uns noch ein zweiter, und dann haben sie stereo geröhrt. Mehr kann man an einem Tag nicht mehr verdauen...

3 comments

Sieht gar nicht aus wie ein Häschen - eher wie son Degu oder so! Toll, habt ihr es gut! Lasst uns weiter so teilhaben bitte!

Ich hätte da eine prima Geschäftsidee. Bringt doch ein paar Dickhornschafe mit. Die könntet ihr in der Garage halten und bei Bedarf verleihen...ihr wißt schon Ölflecken und so:-))wäre auch echt bio und man könnte sich das Kärchern sparen und der Dung wäre sicherlich gut für den Garten

Das klingt echt sehr eindrucksvoll. Ich hab hier neulich ca. 200 Seehunde gesehen, das war auch ein Erlebnis...

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