Heute morgen sind wir aufgestanden und wussten sofort, warum hier an der Westküste von Vancouver Island kalter Regenwald wächst.

Es war tropfnass, ohne dass es geregnet hatte, alles Nebel. Das blieb auch noch so, als wir den "Wild Pacific Trail" begonnen haben, den wir heute gewandert sind. Es gab zwar keine großartige Aussicht (wie man sich wohl denken kann), aber dafür andere Erlebnisse.

Wir sind zu einem Leuchtturm gewandert, der wohl beschlossen hatte, dass sein Licht keinen Sinn mehr hat in dieser Suppe, und der genau in dem Moment, als wir auf den äußeren Felsen ca. 5m vor ihm standen, sein Nebelhorn eingeschaltet hat. Mann, das hat uns fast von der Klippe geblasen, es ging durch Mark und Bein. Sogar Nils musste sich die Ohren zuhalten (und der ist eigentlich abgehärtet).

Gestern hatten wir dafür Sonnenschein, als wir am Long Beach entlanggeschlendert sind, der je nach Buch 11, 16 oder 22km lang ist. Die nordpazifische Unterwasserwelt ist für uns noch was Neues, und das, was wir davon an den Strand gespült gesehen haben, fand ich schon lustig:

Sieht aus wie Schlangen, die am Strand liegen, und auch wenn die Teile noch im Meer schwimmen sehen sie aus wie Seeschlangen. Manche sehen am Strand allerdings auch aus wie Spaghetti.

Wir sind auch an dem See vorbeigekommen, wo die großen Feuerlöschflugzeuge für Waldbrände stationiert sind, die "Martin Mars Water Bombers". Die fassen 27 000 Liter Wasser!

Und wenn wir schon mal bei großen Zahlen sind: Wir haben jetzt schon ziemlich viele Bären gesehen, die alle an den Wegesrändern mit Fressen beschäftigt waren. Sie ernähren sich nämlich zu 90% vegetarisch, und damit zu dieser Jahreszeit hauptsächlich von Beeren. Und damit sie von Beeren Winterspeck anlegen können, müssen sie 250,000 davon am Tag(!) fressen. Wow.

A propos Essen, so sah heute unser Abendessen im Wohnmobil aus, wir haben uns einen Rotwein der "Painted Turtle" Kellerei im Okanagan Valley gegönnt und Spaghetti gekocht. Man bemerke die stylischen Polster!