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Mutprobe...

heißt für uns: mit dem langen Tele und Feldstecher über den Nacktbadestrand, von dort aus gab's nämlich Robben und Seeadler zu sehen.

Da es sich um einen "clothing optional beach" handelt (also: wir durften da auch angezogen durch), kriegt man auch gleich noch eine Kurzanleitung, damit es nicht zu Mißverständnissen oder Unannehmlichkeiten kommt: Keine Fotos von Leuten ohne Einwilligung, nicht Anstarren, etc. Da wären wir im Leben nicht von allein drauf gekommen ;-). Überhaupt kommt man sich hier manchmal vor wie lernbehindert, weil einem jede Selbstverständlichkeit haarklein erklärt wird: wie man sich richtig die Hände wäscht (in 8 Schritten), dass man auf dem Klo auch die Tür abschließen kann, und die SB-Kasse im Supermarkt weist einen alle paar Artikel darauf hin, dass man die auch ruhig einpacken darf. Den Punkt kann man übrigens überspringen, da haben wir noch mal Glück gehabt.

Downtown Vancouver ist vollgepflastert mit "Kunst im öffentlichen Raum", manchmal hält man irgendwas auf den ersten Blick auch für natürlicher als es tatsächlich ist. Ich war doch erstaunt, als das hier auf Anklopfen mit einem hohlen "Klong" reagierte:

Das ganze Teil ist nicht etwa aus Holz und silbern angestrichen, sondern eine Aluminiumplastik im Maßstab 1:2 von einem alten Frachtschuppen. Was es nicht alles gibt.

Die hiesige Uni hat einen eigenen botanischen Garten, den wir heute auch noch besucht haben. Als erstes sind wir an einem japanischen Baum vorbeigekommen, dessen welke Blätter (also im Moment wirklich viele) einen Duft von verbranntem Zucker verströmen -- so in etwa zwischen Crème Brûlee und Zuckerwatte. Um das zu kompensieren, hätte uns ein Gärtner gerne die Zwiebel einer "stinky plant" geschenkt, er hat dann aber doch eingesehen, dass wir die unmöglich an die Terrasse pflanzen können (wenn wir je noch mal Besuch kriegen wollen), und sonstwo ist es nicht sonnig genug. Der ganze Garten war auch voll von klein- und großkalibrigen Kreuzspinnen, die die schönsten Netze gesponnen haben.

Jetzt liegen noch zweieinhalb Tage Vancouver vor uns, wir sind gespannt, was noch alles auf uns wartet.

2 comments

Die Zwiebeln könnte man aber bestimmt gut weiterverkaufen an Leute, denen nichts an ihren Freunden oder Nachbarn liegt. Müsst ihr euch nur noch über den Import Gedanken machen - dann könntet ihr aber auch gleich den Marshmallow-Tree mitliefern lassen ;)

Wow. Ihr habt Seeadler gesehen? Das ist echt toll. So eine Spinne haben wir auch auf der Terrasse, aber mit fehlt das passende Objektiv... Schöne Tage noch!

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