Jetzt haben wir es aus Amman und Umgebung heraus geschafft, also gibt es nun Landschaft.

Da kommen die ganzen Tomaten bestimmt nicht her, die Gegend ist eine Halbwüste. Aber weil Frühling ist, blühen auch hier die Blumen:

Nach der doch sehr anstrengenden Stadt und der Kultur waren wir heute im Dana Nationalpark wandern, der liegt in den Bergen Westjordaniens. Tolle Aussichten, bizarre Felsformationen und ‘ne ganze Menge Pflanzen und Tiere haben uns einen tollen Tag beschert.

Zum Glück sind wir nicht allein auf das von offizieller Stelle verfügbare Kartenmaterial angewiesen, das ist nämlich ganz schön mau. Dank GPS und Openstreetmap brauchen wir selbst hier nicht aufs Navi verzichten, sieht man mal davon ab, dass nicht alle Einbahnstraßen verzeichnet sind. Macht fast nix, wir haben ja schließlich Augen im Kopf und außerdem ist der Zusammenhang zwischen Beschilderung und Einbahnstraßen doch eher lose: Wenn sie einem auf einer einspurigen Straße entgegen kommen, wird's wohl eine Einbahnstraße sein, ist die Straße doppelt so breit, und brettern die Ortsansässigen fröhlich am durchgestrichenen roten Kreis vorbei, kann es für unsereins ja auch nicht so falsch sein.

Gestern auf der Fahrt ins Dana Nature Reserve geriet die Technik dann aber doch an ihre Grenzen, weil die uns vom Navi zugedachte Straße ohne irgendeine Umleitung gesperrt war. Stattdessen ging vom Ort der Sperrung aus eine neu gebaute, noch unbeschilderte (wohl: Umgehungs-)Straße weg, der wir dann mal auf gut Glück gefolgt sind. So sind wir eine ganze Weile am Ort entlang gefahren, ohne einen Abzweig oder sonst einen Hinweis, ob wir überhaupt richtig sind. Zum Glück stand am Rand ein älterer Herr mit einem nicht ganz so alten Mercedes. Der hat uns nicht nur bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, sondern ist uns dann sogar noch bis zum nächsten größeren Ort — am Ende der neuen Straße — vorweg gefahren.

So, und nun noch mal zum Essen: Irgendwie hat man den ganzen Tag Hunger, weil es kaum Frühstück gibt und mittags dann, was so an Proviant dabei ist. Richtiges Essen gibt es nur abends. Gestern Abend im Restaurant haben sie alle Gäste bedient außer uns, und nach einer viertel Stunde ganz erstaunt gefragt, ob wir denn essen wollten… Warum wohl sonst wären wir dort hinein gegangen?

Beim Metzger werden die Lämmer nach Organen geordnet im Fenster ausgestellt, Herzen, Lebern, Mägen, Hirn und Hoden (ja, das essen die wirklich, steht so auch auf der Speisekarte).

Morgen schauen wir uns Petra an, die nächsten Abende im Wadi Rum haben wir kein Internet. Das nächste Mal werden wir aus Aqaba von uns hören lassen, ungefähr Anfang nächster Woche.