...beim Fliegen. Dank verbratener Zeit in der Warteschleife sind wir eine halbe Stunde später in Dubai gelandet als geplant und mussten deshalb die Beine in die Hand nehmen, trotzdem haben wir diesmal keinen Anschluss verpasst. Ein guter Start!

Melbourne hat uns gleich am ersten Tag einen guten Grund geliefert, lang genug aufzubleiben und damit den Jetlag abzuschütteln: Bei der dritten White Night machten eine geschätzte halbe Million Leute die Nacht von Samstag auf Sonntag zum Tage, von 7 Uhr abends bis 7 Uhr am Morgen danach war die Innenstadt gestopft voll. Es gab eine Menge Sachen zu hören und zu sehen, einiges davon war ziemlich abgefahren: Die ganze Zeit über gab ein Organist in der St. Paul's Cathedral sämtliche Orgelwerke von Johann-Sebastian Bach zum Besten. Die Front mehrerer Häuser an der Flinders Street wurden zur Projektionsfläche für Illustrationen aus "Alice im Wunderland" von Lewis Carroll. Auf dem Yarra-Fluss schwammen überdimensionale, in ständig wechselnden Farben leuchtende Seerosen, während flussabwärts ein Feuerwerk abbrannte.

Als uns dann vom vielen Rumlatschen die Füße wehtaten, haben wir uns eine Runde ins Forum Theatre gehockt, dort hat während der ganzen Nacht eine Jazzband nach der anderen gespielt. Wir haben "Mingus Amongst Us" erwischt, eine 9-köpfige Combo, von der sich keiner verstecken muss. Siggi hat besonders beeindruckt, wie wild der Pianist auf sein Instrument eingehämmert und trotzdem die richtigen Tasten erwischt hat, jedenfalls soweit wir mitgekommen sind.

Die Australier neigen ja dazu, für alles und jedes Koseworte zu verwenden: Aus dem "Breakfast" wird das "Brekkie", das Steak kommt auf den "Barbie" und das Bier aus dem "Esky". Wie McDonald's bei uns zum "Mäckes" wurde, gehen die Aussies zum "Macca's" und das hat der Konzern dann irgendwann auch eingesehen:

Mal sehen, wie lange es bei uns zu Hause noch dauert...