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Schwedisch für Anfänger

Einkaufen in Schweden ist lustig. Sonst haben wir's ja nicht so mit Shopping, außer natürlich auf Flohmärkten. Gestern waren wir wieder auf einem, und zwar einem Drive-in-Flohmarkt. Das heißt, jeder fährt mit dem Auto hin und verkauft aus dem Kofferraum. Es waren auch tatsächlich nur Kombis mit offenen Klappen, keine Busse oder Lieferwagen. Und es gab viel interessantes Zeug zu gucken, in anderen Ländern gibt es so viele Dinge, die man bei uns nicht sieht.

Lustig ist Einkaufen deswegen, weil alles so witzige schwedische Namen hat. Spiderman heisst hier "Spindelmannen", "gyllengul ägg" sind goldgelbe Eier, "nöttkött" Rindfleisch und "potatisgratäng" - na was wohl? Schwedisch ist irgendwie teilweise verständlich, wenn man sich die Wörter vorliest, aber wenn man sie nur geschrieben sieht, überhaupt nicht. Was natürlich nicht nur beim Einkaufen so ist, aber da liest man halt so viel.

Jetzt gibt's nicht mehr so viel einzukaufen, wir sind nämlich dem einzigen Sonnenloch auf der Wetterkarte in die Schären ein Stück südlich von Stockholm hinterher gefahren. Wir wollten eigentlich noch an die großen Seen, aber da soll es die nächsten Tage auch regnen. Jetzt sind wir auf einer kleinen ruhigen Insel, haben einen schönen Platz am Strand und genießen die Sonne. Hier kann man wieder Vögel und andere Tiere beobachten und fotografieren, eine schöne Abwechslung zu den Museen.

Meine Idee, mit unserem Boot zu einer kleinen Insel zu fahren, auf der ganz viele Vögel in den Bäumen nisten, fand Nils schon von Anfang an nicht so toll. Wie eigentlich immer, er mag unser Boot nicht besonders, aber mir zuliebe fährt er immer mit. Bei strahlendem Sonnenschein und beinahe Windstille sind wir losgefahren, aber das war nur ein Trick! Sobald wir aus unserer Bucht rausgekommen sind hat es ganz schön geblasen, was auf dem Hinweg nicht schlimm war. Ruck zuck haben wir die Insel erreicht, aber es wäre fast eine Reise ohne Wiederkehr geworden. Gegen den Wind konnte Nils mit aller Kraft gerade so verhindern, dass wir immer weiter weggetrieben worden sind, aber zurück zu kommen war ein echter Kraftakt. Zum Glück hab ich 'nen starken Mann...

So haben wir jetzt rausgefunden, dass unser Boot zwar seentauglich, aber nicht seetauglich ist, weil es keinen Kiel hat und kleine, lommelige Paddel, die für richtiges Rudern nicht geeignet sind.

Und dass die Hauptbevölkerung der Insel aus Kormoranen besteht.

3 comments

...ihr macht also nicht nur Bildungs- sondern auch gleich Abenteuerurlaub. Vielen Dank, für die schönen Bilder und Geschichten.

Na, hättet ihr mal auf dem Paddelboot eine Nödbroms gegen den Wind gehabt... Nicht dass ihr noch als Komoranfutter endet. Habt ihr schon Chokladbollar probiert?

Ja, haben wir probiert...lecker!

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