Kennt Ihr Tumbleweeds? Diese großen Bälle aus irgendwelchen toten Pflanzen, die bei stärkerem Wind quer durch die Wüste geblasen werden? So was kann ein Igluzelt auch gut.

Unser Weg hat uns nochmal in die Sandwüste zurückgeführt. Und da wir das letzte Mal so einen tollen Platz zum Übernachten gefunden hatten, sind wir einfach nochmal dahin gefahren. Es war auch genau so schön, und wir sind gleich nach dem Aufbauen auf die große Düne hinter dem Zelt geklettert, um schöne Fotos im Abendlicht zu machen. Kurz vor dem Kamm hat Nils sich umgedreht und gesehen, wie unser Zelt durch die Wüste weht. Erst mal kurz verarbeiten, was die müden Augen da sehen, und dann ab auf Zeltjagd! Nils ist die Düne runter und zum Auto gesprintet, barfuß durch die Dornen, und dem Zelt im Auto hinterhergerast. Ein anderer Typ kam zufällig dem Zelt in die Quere und hat es schonmal festgehalten. So konnten wir es zwar einfangen, aber Aufbauen und verankern mit den popligen Häringen im Sand ging beim besten Willen nicht mehr, der Wind ist einfach zu stark geworden. Also mussten wir wieder aus dem Sand rausfahren und ein Zimmer suchen.

Wir haben endlich auch eine Pflanze entdeckt, die nicht mindestens bis auf Ziegenhöhe abgefressen wird. Der Wüstenkürbis! Sieht total witzig aus wie der so mit seinen großen Früchten auf dem Sand rumliegt, völlig unversehrt, während alles andere bis auf die Gerippe abgenagt wird. Der ist auch für Tiere extrem giftig, aber anscheinend eine wunderbare Heilpflanze.

Obwohl es im Oman eigentlich kein Holz gibt sind sehr viele alte Häuser für ihre prächtig geschnitzten Holztüren berühmt. Oft in den kleinen Oasendörfern, wo die Lehmhäuser völlig unscheinbar aussehen, gibt's dann diese tollen Türen. Anscheinend wurden sie schon vor Jahrhunderten mit Schiffen aus Sansibar oder anderen Ländern eingeführt und dann auf Karawanen bis in die Wüste gebracht.

Eine Rarität in diesem völlig männerdominierten Land ist der Frauenmarkt in Ibra. Der ist nur für Frauen, Männer haben da nix verloren, weder als Verkäufer noch als Käufer. Ich wollte da unbedingt hin, der ist jeden Mittwoch Vormittag. Also haben wir unsere Tour so geplant dass das klappt. Und es hat geklappt:

Es gab hauptsächlich Kinderkleider, Kosmetik und Stoffe, nichts, was ich kaufen wollte, aber zum Gucken war es schon beeindruckend. Erstens ist alles so bunt und glitzernd, dass man völlig geblendet ist, und zweitens sieht man in diesem Land sonst nie Frauen. Auf dem Markt war so ein Gedränge von Frauen in allen Varianten von Gewändern und Verschleierungen, so was sieht man sonst nie. Nils musste übrigens so lange mit seinem Buch in einem Coffeeshop sitzen und warten.