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Größer, teurer, goldener

Über den Oman liest man immer, der Sultan sei ein vergleichsweise bescheidener und besonnener Herrscher, der nicht dem Größenwahn sonstiger arabischer Scheichs verfallen wäre. Ganz spurlos geht das Wettrüsten aber auch am Oman nicht vorbei.

Die einzige Moschee im Oman, die Nichtmoslems besichtigen dürfen, ist die große Moschee in Muscat. Jeden Tag außer freitags dürfen vormittags Besucher hinein. Man wird auf einem blauen Teppichläufer durchgeführt, der über den Gebetsteppich gelegt wird. Ungläubige dürfen den Teppich unter keinen Umständen betreten, aber sag das einer den unter Zehnjährigen, die hier eigentlich auch nicht rein dürfen. Bis zum Bau der großen Moschee in Abu Dhabi war er mit 4200 qm der größte Teppich der Welt, den 600 Knüpferinnen in über drei Jahren mit 1,7 Mio Knoten hergestellt haben. Und der monumentale Kronleuchter in der Hauptkuppel ist von Svarowski, 8m breit, 15m hoch und wiegt 8 Tonnen.

Nachdem es hier nicht so viele große bunte Souks gibt wie in anderen arabischen Ländern haben wir uns den Großeinkauf an Mitbringseln für Mutrah aufgespart. Der Souk dort ist eigentlich der einzige außer in Nizwa, den auch Touristen besuchen, und die Verkäufer von Seidentüchern und Paschminaschals werden schon ziemlich nervig. Dafür gibt es das größte Angebot an Kunsthandwerk, Gewürzen und allem, was man so mitbringen will. Handeln ist hier wohl nicht so gängig, zumindest bei den ganzen indischen und pakistanischen Händlern. Man fragt nach dem Preis, macht einen Gegenvorschlag, und er sagt "ok". Macht irgendwie gar keinen Spaß...

Um nochmal auf einen Teil der Überschrift zurückzukommen: In diesem Souk gibt es mehrere Straßen nur mit Goldläden, da müssen Millionen lagern. Schmuck kann offensichtlich gar nicht teuer genug sein, zumindest ist der Andrang in jedem einzelnen dieser Läden beachtlich. Auch bei Gebäuden lassen sich damit weitere Superlative schaffen, das Eingangsportal der HSBC Bank in Muscat ist zehn Meter hoch und komplett mit 24-karätigem Gold überzogen.

Hier in Muscat hatten wir ein Zimmer bei Ali, der eine riesige Wohnung hat und sämtliche übrigen Zimmer an Touristen vermietet. Alle Türen im Haus sind immer offen, da er selbst eigentlich nie da ist, aber ja vielleicht Gäste ankommen. Man geht dann einfach in die Wohnung, versucht rauszufinden, welches Zimmer man bekommen wird, und richtet sich ein. Wir haben ihn erst nach 2 Tagen kennengelernt. Er hat eine sehr gemütliche Dachterrasse, wo man dann dafür dauernd andere Leute sitzen sieht, die vielleicht auch gerade da wohnen.

Heute Abend um kurz vor Mitternacht geht unser Rückflug. Den Tag haben wir uns mangels weiterer Sehenswürdigkeiten im Park vertrieben, der trotzdem, dass die Stadt eigentlich auch eine Wüstenstadt ist, mit viel Bewässerung grün und schattig ist. Und wo Wasser ist, sind auch Vögel nicht weit.

3 comments

Konnta man das Moschee-Outfit da leihen oder hast Du das eh schon gekauft, Siggi? Danke für Euren tollen Reisebericht und die schönen Fotos. Gute Rückreise!

Das ist meins, das zum leihen wäre eine bodenlange schwarze Abaya gewesen. Für Männer in Shorts gab's Dischdaschdas, die den Europäern aber zu kurz waren. Sah mies aus, zum Glück hat Nils keine gebraucht!

Hallo Siggi,

das ist ja ein schöner Blog, Ihr seid ja ganz schön viel unterwegs!! Ganz liebe Grüße von Christine!!

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