Der Magic Roundabout in Swindon ist etwas speziell Englisches und man muss sich schon mal mit der Theorie beschäftigen, sonst kommt einem das Gebilde einfach nur unsinnig vor.

Wir haben uns jedenfalls ausgiebig mental darauf vorbereitet, sind aber beim ersten Durchqueren trotzdem zwei mal angehupt worden (allerdings nur einmal berechtigterweise). Nachdem wir uns auf die andere Seite ins Wohngebiet gerettet hatten, haben wir das Geschehen erstmal eine Viertelstunde lang vom Spielfeldrand beobachtet. Dafür, dass kein Schiedsrichter vor Ort ist, geht das ganze noch beinahe gesittet ab, wenn auch mit für Briten ungewöhnlich viel Leidenschaft: gehupt wird regelmäßig, und wenn das nicht reicht, fasst der ausgestreckte Mittelfinger die Meinung über die Fahrkünste der anderen knapp aber präzise zusammen. Nach ausgiebigem Studium am lebenden Objekt haben wir’s dann auch ohne Zwischenfälle wieder auf die andere Seite geschafft!

Andere Kuriositäten fallen dem gegenüber kaum auf. Zum Beispiel, wenn Hausnummern nicht nach dem üblichen System verteilt werden, sondern einfach stur auf einer Straßenseite hoch- und auf der anderen in der Gegenrichtung weitergezählt werden.

Eine architektonische Ausnahme ist die Kathedrale von Wells, die mit ihren Scherenbögen Jugendstilelemente um etwa 550 Jahre vorwegnimmt – allerdings unfreiwillig: weil das Gewicht der damaligen Turmspitze (mit Bleidach!) den Unterbau schon empfindlich beschädigt hatte, wurden die mittleren und unteren Bögen nachträglich eingezogen. In einem Seitenschiff befindet sich die zweitälteste noch funktionsfähige Uhr der Welt. Jede Viertelstunde galoppieren die lanzenstechenden Ritter um den Turm über dem Zifferblatt, wobei immer wieder derselbe seit über sechshundert Jahren vom Pferd fällt. Das Schauspiel ist übrigens so laut, dass es während den Gottesdiensten abgestellt wird.

Bath heißt tatsächlich so, weil es seit Urzeiten eine heiße Quelle besitzt, um die die Römer im 1. Jahrhundert nach Christus ein Badehaus mit Tempel herum bauten, eben was Römer halt so machen. Die Quelle spuckt auch heute noch immer 45° heißes Wasser in ein grünliches Becken und zwar alle 8 Sekunden eine Badewanne voll davon.