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Kann mal jemand den Frühling anmachen?

Also, auch in der Nacht?

Wenn man nicht genau hinsieht, könnte man meinen, wir wären in den kanadischen Rockies. Um uns herum Wald, das Camp direkt am Fluss bietet nur das Nötigste, dafür ausreichend Feuerstellen. Die braucht man auch, denn der Eungella National Park ist so hoch, dass im hiesigen frühen Frühling das Thermometer nachts auf deutlich einstellige Werte sinkt. Am Anfang unserer Tour haben wir uns noch gefragt, warum die Vermieter uns eine dicke Decke ins Auto gepackt haben, in Australien braucht man doch maximal dünne Betttücher—weit gefehlt!

Der Fluss, der ziemlich behäbig vor sich hinzieht, entschädigt uns tags drauf für den klammen Vorabend: Nicht nur Schildkröten, sondern auch blaue Eisvögel und Schnabeltiere sind hier zu Hause. Letztere gehören zusammen mit den Schnabeligeln (auf die wir bei unserem letzten Australienbesuch gestoßen sind) wohl zu den seltsamsten Vertretern der Säugetiere: auch wenn sie fast wie ein Biber aussehen, haben sie einen Entenschnabel und anstatt lebende Junge zur Welt zu bringen, legen sie Eier. Wir hatten sehr gehofft, auf diesem Trip eines dieser scheuen Tiere zu sehen—dass uns mit dem „Azure Kingfisher“ allerdings auch ein Eisvogel Modell sitzen würde, hätten wir vorher nicht erwartet.

Statt den sonst üblichen Vögeln hat uns heute beim Frühstück ein Schmetterling besucht, der dann auch mit einem Tropfen Orangensaft und einem winzigen Klecks Marmelade gut satt wurde. Dabei haben wir unseren neuen Campingtoaster eingeweiht, den alten haben wir leider vor ein paar Tagen auf dem Campingplatz liegen gelassen. Andere Tiere haben’s nicht so einfach wie unser Besuch: der Honigfresser, den wir gestern auf dem Rastplatz gesehen haben, muss sich sein Futter selber suchen.

Diesmal bleiben wir im selben Camp eine zweite Nacht und haben es deshalb langsam angehen lassen. Erst gegen kurz vor Mittag sind wir auf eine Runde durch den Regenwald losgezogen, dabei sind wir auf den Lärm-Pitta (völlig irreführender Name, der macht keinen Pieps) und einen Buntwaran gestoßen, den nennen die Aussies „Goanna“. Der etwa einen Meter lange Kamerad war nicht ein bisschen so bedrohlich, wie er aussieht: Erst hat er stillgehalten, wohl in der Hoffnung, dass wir ihn dann nicht entdecken, dann wäre er beinahe den Baum hinauf geflüchtet, als wir uns an ihm vorbeigequetscht haben.

Sehr enttäuscht haben uns die Blutegel, vor denen uns so viele gewarnt haben. Da beachten wir die Vorsichtsregeln, ziehen uns lange Hosen an und zwar in die Stiefel, und dann zeigt sich kein einziges dieser Biester. Stattdessen hat sich eine Zecke an mir zu schaffen gemacht, Siggi hat sie aber entdeckt und gleich entfernt.

3 comments

...sind das wieder tolle Bilder.....ich bin ein bisschen neidisch,ich wollte vor vielen Jahren auch ein Schnabeltier in seiner natürlichen Umgebung sehen,war mir leider nicht vergönnt... Um so mehr freue ich mich, dass ihr das Glück hattet. Die ,"spielenden" Wasserschildkröten sind echt süß. Wie seid ihr mit euren Camper zufrieden? Kann man sich Toaster und Gasgrill ausleihen ? Die Geräte sehen ja riesig aus....die habt ihr doch nicht mit nach Australien genommen?? Hier macht sich jetzt langsam der Herbst bemerkbar. Wir hatten heute hier Regen und 16 Grad ....einstellig war es wohl nur in den Bergen.

Die Campingkocher sind die weltschlechtesten, die würden wir nie kaufen, die sind im Spaceship dabei. Und der coole Toaster ist unserer, den kann man ganz flach zusammenfalten. Und wir müssen uns in dem Camper auch immer ganz flach zusammenfalten, der ist nicht so hoch, aber das macht nix.

Saucoole Fotos. Und lauter komische Tiere...

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