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Zurück in den Tropen

Wir haben mittlerweile das Red Center verlassen und sind auf dem Weg nach Norden. Plötzlich ist es auch wieder heiß, der Himmel ist blau und die Felsen rot.

Die einzige erwähnenswerte Unterbrechung auf den 1300km nach Norden sind die Felsformationen der Devil's Marbles. Wie alle Felsen hier strahlen sie besonders im Morgen- oder Abendlicht feuerrot und sehen fantastisch aus. Glücklicherweise kann man mitten zwischen den Felsen auf einem kleinen Campingplatz übernachten, und so schaffen es auch Leute wie wir, so was nicht nur zum Sonnenuntergang, sondern auch zum Sonnenaufgang zu erleben. Der Blick aus unseren Dachzelt direkt auf die Felsen war wunderbar, wir mussten nicht mal aufstehen. Dafür sind wir nochmal nachts losgezogen, die Milchstraße mit ein paar Murmeln zu fotografieren.

Ansonsten ist die Landschaft mit Termitenhügeln übersät, und zwar überall. Sie stehen dicht an dicht auf der gesamten Strecke, in allen Größen und Formen. Unser Naturführer sagt, die seien auf der gesamten Nordhälfte des Kontinents verbreitet. In jedem Hügel wohnt eine Kolonie, die aus mehreren Millionen Tieren besteht. Wie viele Termiten dann insgesamt in Australien wohnen, wenn alle zwei Meter so ein Hügel steht, übersteigt mein Vorstellungsvermögen.

Eine weitere Abwechslung ist der Daly Waters Pub. Er ist ein origineller Outbackpub, der älteste Australiens mit ununterbrochener Schanklizenz. Seit 1938 hat er eine, aber davor hat er auch schon ein halbes Jahrhundert lang ohne Lizenz ausgeschenkt. Der Pub ist vollgestopft mit altem Kruscht und mit Sachen, die Besucher aus aller Welt dagelassen haben.

Seit wir das letzte Mal hier waren ist der Ausbau des Handynetzes vorangeschritten. Entlang der großen Highways gibt es jetzt immer mal wieder, sobald man in der Nähe einer Siedlung ist, Handy-Hotspots. Das kommt auch nicht so oft vor mangels Siedlungen, aber ein paar Mal haben wir so was jetzt schon gesehen. Natürlich auch ausprobiert, manchmal hat es auch funktioniert. Eine große Parabolantenne bündelt die Strahlen, und im Brennpunkt ist eine Halterung, in die man das Handy legt. Auf Freisprechen geschaltet kann man dann telefonieren. Sehr cool fanden wir den Namen der Firma...

Ich bin froh, dass wir in solchen Urlauben, wo wir in sehr verlassenen Gegenden campen und es blöd ist, wenn etwas wichtiges den Geist aufgibt, immer eine Reparatur-Grundausstattung dabei haben, bestehend aus einem Multitool, Sekundenkleber und Gaffer Tape. Mittlerweile befinden sich die Klebstoffe auf einer ganzen Menge Zeug. Zuerst mussten wir Kaffeebecher kaufen, da die Ausstattung unseres Campers nur winzige Blechtassen enthält. Die Becher, die wir in einem Campingladen gekauft haben, sehen aus wie normale Plastikbecher, sind aber, was wir erst hinterher bemerkt haben, biologisch abbaubar und halten es nicht aus, wenn man kochendes Wasser reinschüttet. Großartig, aber seit sie eine mit Sekundenkleber reparierte Dehnfuge haben, geht es.

Nils' Wanderschuhe haben beschlossen, ihre Sohlen zu verlieren, da passt eine ganze Tube Super Glue rein. Die Halterung der Stirnlampe verdankt ihre weitere Funktionsfähigkeit dem Gaffer Tape, und ebenso die billige Stofftasche, die wir uns als Wertsachentäschchen zugelegt haben. Und man kann damit prima klappernde Griffe an Kisten fixieren, die einem sonst auf den Schotterpisten auf die Nerven gehen.

3 comments

Und wie sehen Termiten aus? Dass mit der Antenne ist super. Erzähl das Mal den Politikern hier. Wir fahren gerade quer durch Deutschland und der Handyempfang ist echt überwiegend schlecht. LG Andi

reichen die Hot Spots aus um Bilder hochzuladen oder nur um zu telefonieren? Es ist gut zu wissen dass man die Sachen die man eingepackt hat auch braucht :-))

Wir haben es nicht probiert Bilder da hochzuladen, sonst hätten wir wahrscheinlich dort unser Zelt aufschlagen müssen. Ist eher für den Notfall.

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