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Ruhe ade

Mittlerweile hat sich so einiges geändert. Wir sind nicht mehr alleine, wie im Cilento, sondern in einem ziemlichen Gedränge an der Amalfiküste. Ruhe findet man nicht mal mitten in der Nacht auf dem Campingplatz. Der Verkehrslärm an den steilen Felshängen ist extra laut, und weil Wochenende ist gibt's noch Freiluftdisko. Man geht nicht mehr einfach in ein Restaurant, weil es offen hat, sondern muss aus unglaublich vielen aussuchen, und es gibt auch wieder offene Eisdielen.

Das Essen ist wirklich sehr, sehr lecker, ich befürchte wir kommen um ein paar Kilos reicher wieder zurück. Und es gibt hier in der Gegend auch immer mehr Craft-Brauereien, die sehr gutes Bier machen. Nur für Gläser gibt's wohl noch keine Quelle, das "Birra artigianale di Napoli" kommt dann halt in Gläsern von "Bayreuther Landbier" auf den Tisch.

An der Amalfitana merkt man weder was von einer Coronaflaute noch von der Nachsaison, es ist ziemlich voll. Und weil die Küste so steil und eng ist herrscht immer Verkehrschaos. Man kann nirgends anhalten für die Aussicht und erst recht keinen Parkplatz finden, deshalb haben wir uns für den Bus entschieden.

Von Sorrento aus nach Positano, da geht es eine dreiviertel Stunde gautschend um enge Kurven die Berg- und Küstenstraßen entlang, aber besser als selbst fahren ist es allemal. So haben wir die wirklich spektakuläre Aussicht auf einer Wanderung vom unteren in den oberen Stadtteil von Positano und wieder zurück genossen. Es geht über hunderte Treppen 350 Höhenmeter nach oben, immer hautnah an den Häusern und Gärten der Leute vorbei, die da wohnen.

Weil die Enge und das Gewühl aber ziemlich anstrengend ist, sind wir nach einem Tag schon wieder weitergefahren in Richtung Neapel. Wir wollen als nächstes Pompeji anschauen, wo sicher noch mehr Leute sind, aber auch bedeutend mehr Platz. Auf unserer Fahrt hierher haben wir noch ein paar Aussichten genießen können, sowohl von der Küste als auch in den Bergen.

Nils hat sich ja gestern schon ein bisschen über den Verkehr aufgeregt, ich setzte das heute fort. Besonders schlimm sind die Mofas. In den ganz engen und unübersichtlichen Dörfern gibt es mehr davon als Autos. Die fahren wie wahnsinnig, überholen und kreuzen andauernd mit nur ein paar Zentimetern Abstand, und sie stinken erbärmlich. Machmal überholt noch eins dasjenige, das Dich gerade überholt, natürlich trotz Gegenverkehr. Und heute haben wir tatsächlich ein Mofa gesehen, was mit irgend einer Schnur ein anderes abgeschleppt hat, auf dem zwei(!) Leute saßen...

2 comments

Es ist herrlich eure Geschichten zu Lesen 🤣... tolle Bilder! Nils waren die Terrakotta Töpfe sicher vor Siggi....?

Diese drei schon! 😁

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