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So viel Wasser!

Nach elf Stunden Fahrt sind wir in Foz do Iguaçu angekommen. Schon beeindruckend, dass man in Brasilien so lange fahren kann und ist immer noch im selben Staat, während man in Europa in der Zeit gleich ein paar Länder durchquert hätte.

Der Iguaçu-Fluß ist auf den ersten Blick seltsam, er fließt nämlich vom Meer her ins Landesinnere, bis er dann an der argentinischen Grenze in den Paraná mündet. Aber der höhere Teil des Landes ist halt im Osten, und Richtung des Landesinneren wird es immer tiefer. Die Fälle von Iguaçu liegen im Dreiländereck von Brasilien, Argentinien und Paraguay. Auch die Besucherrouten sind auf der brasilianischen und der argentinischen Seite verteilt. Heute haben wir mal mit der brasilianischen angefangen. Man wird mit dem Bus in den Nationalpark gebracht, und von dort geht ein Aussichtsweg die ganzen Fälle entlang.

Insgesamt besteht das ganze aus ungefähr 270 Wasserfällen, verteilt über eine Länge von knapp drei Kilometern. Es sind wirklich beeindruckende Wassermassen, die da mit einer unglaublichen Power runterdonnern. Ich war sehr sehr beindruckt. Unterhalb des größten Falls auf der brasilianischen Seite kann man auf einem Steg weit in den Fluß hinein laufen und in alle Richtungen Wassermassen sehen, die brodelnd irgendwo runterstürzen. Durch die Gischt wird man auch gehörig nass.

Bis jetzt sind wir noch nicht so weit durch den Wald gewandert, das kommt erst morgen, aber ein paar Tiere haben wir trotzdem schon gesehen. Es gibt Leguane und kleinere Echsen, ganz viele wunderschöne Schmetterlinge, die sich mit Vorliebe auch mal auf die Kamera setzen, und die süßen Nasenbären. Die finden allerdings nur wir süß, die Leute von unserem Hostel sagen, sie seien eine Plage. Wir haben auch gleich gesehen warum, sie ziehen nämlich um die Häuser und räumen jeden Mülleimer aus.

Wir haben uns ein Auto gemietet, um hierher zu kommen, und Eric musste uns zuerst mal erklären, wie man tankt. Die meisten brasilianischen Autos fahren nämlich sowohl mit Benzin als auch mit Ethanol, was man beides in einem Tank munter mischen kann. Ethanol ist billiger, bringt aber auch nicht so viele Kilometer pro Liter. Also entscheidet man je nach Preis, was man gerade tanken möchte, wenn der Ethanolpreis mehr als siebzig Prozent vom Benzinpreis ist, lohnt es sich nicht mehr.

Wir sind auch noch dabei, brasilianisches Bier zu probieren. Bisher haben wir keins gefunden, das richtig gut war, aber dafür haben sie lustige Namen. Das coolste bisher war ein Bier namens Eisenbahn.

3 comments

Also bei den elf Stunden Fahrt muss ich sagen, dass man auch bei uns nicht zwingend andere Staaten durchquert. Es kommt schon sehr auf die Richtung an. Von uns an die Nordsee ganz in den Norden kommt man auch auf diese Fahrtzeit und hat höchstens ein paar Bundesländer passiert. Die Wasserfälle erinnern mich an Island, nur die kurzärmlige Siggi gibt einen Hinweis, dass es wohl doch woanders ist ;-). Gibt es auch zutrauliche Nasenbären? Und schmeckt das Bier auch nach Eisen? Vielleicht ist es auch nicht so sinnvoll, nach einem Pils zu suchen. Verbreiteter scheint ein leichtes Lager zu sein, das man eiskalt trinken soll. Sagt das Internet...

Wir haben nicht danach gesucht, wir haben halt das genommen was es gibt... Pils ist es eh nicht, heißt nur so 😉. Nasenbären sind Wildtiere, die eine Plage werden, wenn man sie zutraulich werden lässt, deshalb nein. Und mit "demselben Staat" hab ich Bundesstaat gemeint, das ist alles immer noch Paraná. Brasilien ist 24 mal so groß wie Deutschland.

Das alles erinnert mich ein bisschen an Henri Rousseaus „exotische Träume“. Er hat sie gemalt … ihr lebt sie!

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