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Noch mehr Wasser

Für die Iguaçu-Fälle braucht man zwei Tage, weil sie halb in Brasilien und halb in Argentinien liegen. Deshalb haben wir auch noch eine Tour auf die andere Seite unternommen.

Es war schon mal ganz lustig, da überhaupt hinzukommen. Unser Mietwagen darf nicht über die Grenze, deshalb haben wir uns einen Fahrer gebucht. Der konnte außer portugiesisch nur italienisch, wofür wir uns mangels Alternativen entschieden haben. An der Grenze musste dann nach den Formalitäten jeder noch irgend jemand anderem reindrücken, dass die jeweilige Mannschaft bei der Fussball-WM gerade verloren hat: Der argentinische Grenzer uns mit beiden Daumen nach unten und der Fahrer dafür dem Argentinier. Letzlich sind wir aber ohne diplomatische Zwischenfälle angekommen.

Es führen überall Stege zu den verschiedenen Aussichtspunkten, insgesamt muss man schon ein paar Kilometer laufen. Dafür geht es meistens durch den Regenwald, und man sieht tolle Tiere und Pflanzen. Meine besondere Beziehung zu Schmetterlingen hat uns wieder Fotos ganz aus der Nähe ermöglicht 😉 (na ja, eigentlich wollen sie nur Salz lecken).

Außerdem haben wir noch Riesenameisen gesehen, die vier Zentimeter lang sind, und jede Menge Geier, die unterhalb der Fälle auf Fische warten, die sich das Genick brechen, wenn sie die Fälle runtergespült werden.

Heute haben wir Wasser und Schmetterlinge durch Vögel ersetzt. Direkt gegenüber von unserem Hostel liegt der Parque das Aves, der sich dem Schutz bedrohter Arten und der Rettung illegal gehandelter Vögel verschrieben hat. Natürlich haben wir da Stunden verbracht und sehr sehr viele Fotos gemacht!

Jetzt muss ich aber endlich mal was über brasilianische Badezimmer schreiben. Schon zu Hause hat Eric uns erklärt, dass die klassischen Duschen hier anders funkionieren, und dass es davon ganz schön furchteinflössende Konstruktionen gibt. Das Wasser wird im Duschkopf elektrisch erwärmt, so ein kleiner Durchlauferhitzer. Die Elektrik und das Wasser sind sich dabei sehr nah, je nach Künsten des Installateurs kann das ziemlich prekär aussehen. Unsere hier im Hostel ist so eine, allerdings noch nicht ganz so schlimm, nur die Erdung hat keiner für nötig gehalten anzuschließen. Wesentlich exotischer sieht es draußen aus, wo das Wasser für die Zimmer aus einem Brunnen gepumpt wird. Das darf sich kein Elektriker hierzulande angucken! Auch die Klobrillen sind interessant. Sie sind irgendwie luftgepolstert und ganz weich, und bei manchen entweicht beim Draufsetzen die Luft, als wären sie kaputte Furzkissen.

Das Gelände des Hostels war früher mal ein Campingplatz, das Restaurant liegt draußen und der Nationalpark grenzt direkt an. Das Wildlife kommt uns regelmäßig besuchen, besonders viele stechende und beißende Insekten. Einsprühen hilft nicht so wirklich, sicher ist man nur unter dem Moskitonetz. Zum Glück haben wir unseres dabei! Aber die Agutis und die Nasenbären entschädigen dafür.

2 comments

Ich war schon von den letzten Bildern der Wasserfälle begeistert , die Bilder sind großartig... Es muss ein richtiges Getöse sein, bei den Wassermassen die sich da in die Tiefe stürzen Ich bin doch immer wieder erstaunt welche Farben die Natur zum Vorschein bringt...das Lila ist grass und die Schmetterlinge schmücken sich mit den selben Farben. Die Schildkröte ist ganz schön mutig 🐢🐊 Der Duschkopf ist wirklich interessant....wie hoch ist die Todesstatistik😲😉

Eine Harpyie, eine Harpyie. Wie geil. Die war jetzt aber nicht wildlebend, sondern in dem Park, oder? Ihr wisst, dass das der stärkste Greifvogel der Welt ist. Wie cool. Und wo sind die Geier? Ich wünsche mir Fotos von Geiern.

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