Auf diese Reise haben wir sehr lange warten müssen, aber endlich sind wir in Brasilien. Ist dummerweise wirklich weit weg, und Curitiba ist ein bisschen umständlich zu erreichen, aber das ist es wert, denn daher kommen unsere Freunde, mit denen wir wieder unterwegs sind, zum lang ersehnten Familienbesuch.

Dieses Mal haben wir Flüge direkt von Stuttgart bekommen. Ich hatte mich schon über die wesentlich einfachere Anreise zum Flughafen gefreut, dafür mussten wir dort erst schon mal auf den verspäteten Abflug nach London warten. Und für den fast 12-stündigen Flug nach São Paulo haben wir treffsicher die miesesten Plätze im ganzen Flieger ausgesucht. Direkt mit dem Rücken zu den Klos, was bedeutet, dass alle ihre Rückenlehnen schön bequem nach hinten stellen konnten, nur wir nicht. So eingequetscht zwischen den Sitzen mit der ständigen Begleitmusik der zischenden Flugzeugtoiletten und den Remplern der ganzen Leute auf dem Weg zum Klo konnten wir leider überhaupt nicht schlafen oder wenigstens halbwegs bequem entspannen. Entsprechend gerädert sind wir in São Paulo angekommen, aber dann wurde es überraschend sehr schnell viel besser...

Gleich im Terminal haben wir uns nicht verkneifen können, jeder einen Cappuccino und ein Coxinha zu bestellen, um die Ankunft in Brasilien sofort zu genießen. Dass sie uns beim Cappuccino verarscht haben und uns irgend eine Spezialmischung mit komischem Sirup drin für einigermassen viel Geld verkauft haben - geschenkt. Dafür war das Coxinha super lecker und wir erstmal zufrieden. Und dann wie aus heiterem Himmel ist Ellen eingefallen, dass sie eine Kreditkarte hat, die ihr und 3 Gästen Zugang zu einer Lounge verschafft. Das hat uns dann die nächste Stunde Wartezeit so richtig angenehm gemacht, mit bequemen Sesseln und Essen und Trinken soviel man will. Die volle Auswahl an brasilianischen Snacks, mega lecker und guten Kaffee (ohne Sirup 😉).

Heute war dann der erste "richtige" Urlaubstag, und es fühlt sich auch schon richtig nach Urlaub an. Ellen hat ganz viele coole Sachen für uns geplant, um uns alles zu zeigen wovon sie und Eric uns immer erzählen. Den Parque Barigui mit den Capybaras kennen wir schon vom letzten Mal, aber in die Viecher haben wir uns eh verliebt, deshalb sind wir heute als erstes mal dahin gefahren. Es war toll, bestes Wetter, viele schöne Vögel und farbenfroh blühende Bäume im Park...

...und natürlich die Stars:

Noch eine Stufe besser als beim letzten Mal war, dass ich es sogar geschafft habe, welche zu streicheln 🤩! Sie fühlen sich genau so hart und strohig an, wie sie aussehen, aber es war cool. Dass es verboten ist, hab ich echt erst hinterher gesehen.

Zum Mittagessen waren wir mit der ganzen Familie im Restaurant Madalosso, das ist das größte Restaurant Südamerikas mit irgendwas um die 3000 Plätze in 2 Gebäuden. Ist italienisch mit hauptsächlich Nudelgerichten, aber auch brasilianischen Sachen. Und das Prinzip ist wie in einer Rodizio-Churrascaria: Man bestellt nicht, sondern alle paar Minuten kommt ein Kellner an den Tisch, und sie bringen alles was sie haben. Der Tisch und der Teller ist dauernd voll, außer man weiß was "nur ein wenig" oder "nein danke" heißt. Auch dann klappt es nicht immer, und wenn man eins sagt kriegt man zwei, aber es war alles sehr lecker. Mein neuestes Erfolgsrezept ist, nein zu sagen und dann von Nils' Teller zu probieren.