Heute kann ich mal von Hotel- und Strandurlaub erzählen. Der Strand, an dem das Hotel liegt, ist sehr schön, so ein richtig sauberer Sandstrand mit ein paar dekorativen runden Felsen am Ende.

Die Badeorte hier an der Küste treffen architektonisch nicht unseren Geschmack, aber davon mal abgesehen ist es eine sehr schöne Gegend. Zwischen den Buchten mit den Hochhäusern geht der Regenwald bis ans Meer.

Da erst seit drei Tagen Frühling ist, ist es noch ziemlich kühl, sowohl die Luft als auch das Wasser. Zum Baden geht es gut, 20 Grad Wassertemperatur reichen uns, aber zum Schnorcheln wäre es ohne Neopren doch zu kalt. Also mussten wir uns in unsere Anzüge, die wir vor vielen Jahren mit einigen Kilos weniger gekauft haben, reinquetschen...nur um dann festzustellen, dass Schnorcheln hier überhaupt nicht geht. Es hatte am Vortag stark geregnet, und das Wasser war trüb wie ein Eimer Milch. Wir sind echt weit geschwommen, um auch weiter draußen zu gucken, ob es besser wird, aber keine Chance. Abgesehen davon waren sowohl Strand als auch Wasser seltsam steril, keine Anzeichen von Leben, keine Tiere, keine Pflanzen. Warum? Keine Ahnung. Sehr schade.

Im Hotel kann man vier Mal am Tag essen, aber dafür gibt's auch ein bisschen was zum Bewegen. Schwimmen, Tennis, Tischtennis und Billard, und außerdem sind unsere Zimmer auf dem Berg. Also muss man auch mehrmals am Tag da rauflaufen. Nach der Bewegung haben wir uns offiziell in den Club der alten Leute eingereiht und das erste Mal überhaupt Bingo gespielt. Ist übrigens super, um die Zahlen auf Portugiesisch zu üben.

In Bezug auf brasilianisches Essen haben wir bei so vielen Büffets mittlerweile sehr viel probiert. Es gibt immer wahnsinnig viel Fleisch, aber hier am Meer auch leckeren Fisch, Reis, Bohnen, Nudeln, und viele frittierte, mit irgendwas gefüllte Kleinigkeiten. Manchmal weiß ich nicht ob das salzig oder süß ist, ist aber auch egal, da man das sowieso zu jeder Tageszeit zusammen isst. Schmeckt auch alles gut, nur die Nachtische sind mir immer noch viel zu süß.

Irgendwie scheinen wir hier im Hotel sehr aufzufallen, als fast einzige Ausländer außer einer Familie aus Uruguay. Wahrscheinlich konzentriert sich deshalb die Aufmerksamkeit der Angestellten auf uns. Wir werden immer wieder angesprochen, wenn jemand uns Deutsch sprechen hört, und dann müssen wir Smalltalk machen. Heute hat uns eine Frau beim Mittagessen gefragt, wieso wir Deutsch sprechen, ob wir echt aus Deutschland kommen würden? Es gibt nämlich auch hier viele Deutschstämmige, die dieses alte Deutsch sprechen wie Ellens Familie, aber trotzdem von hier sind. Aber wir kommen mittlerweile auch ganz gut mit Portugiesisch weiter, es reicht sogar, um an der Rezeption darum zu bitten, dass jemand das verstopfte Klo im unserem Zimmer repariert.

Mit den sanitären Anlagen stehen wir auf Kriegsfuß. Wir haben die Superpower, Toiletten immer wieder zu verstopfen. Das Problem ist, dass die Spülung hier irgendwie anders funktioniert als bei uns, also nicht so richtig. Dafür gurgelt sie so, wie Nachbars BMW im Leerlauf. Es läuft alles nicht so gut ab (ja, auch wenn wir kein Klopapier reinschmeißen, das wissen wir), und ruck zuck läuft die Schüssel über. Hatten wir jetzt schon mehrmals, wir haben beschlossen, nicht mehr auf die eigenen Klos zu gehen. Lieber irgendwo anders, wo es nicht unser Problem ist. Nils meinte, das Beste ist unten an der Rezeption, dann retten wir uns auf unseren Berg, wenn die Flut kommt.

So richtig Freund werde ich auch nicht mit der Dusche hier im Hotel. Es ist so einer dieser elektrischen Duschköpfe, die innen drin das Wasser heizen, und wo man mit der eingestellten Wassermenge die Temperatur reguliert. Leider fällt das Ding immer wieder auseinander, sowohl der Schlauch als auch der Hebel, wo man die "Heizung" aufdreht. Man sollte aber das Wasser immer erst auf kalt anlaufen lassen, und erst heizen, wenn der Duschkopf voll ist, weil er sonst vielleicht brennt, so zumindest Erics Warnung. Na toll 😂.