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Speisekarte

Hier gibt's so viele Sachen auf dem Tisch, die es bei uns nicht gibt, darüber muss ich auch mal schreiben. Manche sehr lecker, manche nicht so mein Geschmack, auf jeden Fall anders. Um es gleich vorneweg zu sagen...meine Favourites sind Pastéis 😋.

Nachdem wir in der ersten Woche in allen möglichen gehobenen Restaurants gegessen haben, die Erics Vater ausgesucht hat, und zwei mal zu Churrasco-Abenden mit der Familie eingeladen waren, probieren wir jetzt das Streetfood. Vieles davon kennen wir schon, weil wir es mit unseren Freunden zu Hause auch selber machen. Zum Beispiel Pão de queijo, kleine Käsebrötchen aus Maniokmehl mit ein bisschen gummiartiger Konsistenz. Die schmecken aber ehrlich gesagt sogar besser, wenn wir sie selber machen und ganz warm aus dem Ofen essen. Oder Coxinhas, das sind ziemlich große, tropfenförmige Teigteile, die mit Käse oder Fleisch gefüllt, paniert und frittiert werden. Super lecker und gibt's in jedem Imbiss. Das Beste für mich sind aber die Pastéis. Frittierte und mit allem Erdenklichen gefüllte Riesentaschen. Das meiste darin ist heiße Luft, der Rest Pizzafüllung, Palmherzen, oder eben wieder Käse und Fleisch.

Die Getränke sind nicht mein Fall, ist mir fast alles zu süß. Besonders der Zuckerrohrsaft, aber auch andere Säfte oder Guaraná, von dem Eric gar nicht genug bekommen kann. Das einzige, was ich da lecker finde, ist frische Limonade aus Limetten, die hier die ganz normalen "Zitronen" sind. Die gelben gibt's fast gar nicht.

Noch was ganz Neues für uns sind Pinhões. Die Samen der Araukarien, die in riesigen Zapfen zusammenstecken, werden gekocht, aus ihrer Holzschale gequetscht und mit Salz gegessen. Eigentlich ist die Saison schon vorbei, aber sowohl Ellens als auch Erics Mutter haben welche eingefroren, damit wir sie hier essen können. Deshalb hatten wir sie jetzt gleich dreimal hintereinander.

Auf dem Stadtmarkt gestern haben wir noch was Neues gefunden. Pfannkuchen am Stiel. Auf einen Holzspieß werden Käse- oder Wurststücke aufgespießt in Pfannkuchenteig getaucht und in einer Art Waffeleisen gebacken. Auch so ein Straßensnack.

Sonntags ist in der Altstadt von Curitiba immer ein riesiger Markt mit Kunsthandwerk, Souvernirs, Klamotten, Essen und sonstigem Krimskrams. Ich liebe solche Märkte, ich hatte mich schon die ganze Zeit darauf gefreut, zu Stöbern und Mitbringsel einzukaufen. Es gab echt viele coole Sachen, und gleichzeitig konnten wir dabei noch die Altstadt besichtigen. Die ist so ganz anders als das kilometerlange Hochhäusermeer drumherum.

Am Rande des Markts waren auch gleich noch ein paar Oldtimer ausgestellt. Vor allem Käfer sind sehr beliebt und häufig zu sehen, ebenso alte VW Bullies. Sonst gibts auf den Straßen alles von neuen Elektroautos bis hin zu uralten Kisten, alle möglichen Zweiräder und Handkarren, mit denen Müllsammler durch die Gegend ziehen.

Mittendrin gibt's nochmal was, was uns Eric und Ellen unbedingt zeigen wollten, und zwar die Bar do Alemão. Ein riesiges Ding mit hunderten Plätzen, was 1979 von einem Deutschen eröffnet wurde. Es heißt Schwarzwald, soll im Stil eines deutschen Brauhauses sein und serviert eine bunte Mischung aus deutschem und brasilianischem Essen. Es gibt unter anderem Schweinebraten, Kässpätzle, Sauerkraut und verschiedene Biere. Das Bier ist gut, das Essen eher mäßig. Dafür ist die Deko ziemlich lustig. Irgendwie haben sich dort alle möglichen Klischees von Deutschland über die Jahrzehnte verselbständigt.

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